Bildungsthemen bei der Polizei

Polizistin im Einsatz

Nach einer Ausbildung in der öffentlichen Verwaltung kam sie eher zufällig zur Polizei – und war gleich fasziniert von der Arbeit dort. Sie begann ihre Tätigkeit im Streifendienst und arbeitete sich nach und nach zur Führungskraft hoch, die auch große Einsatzlagen wie z.B. Fußballspiele leitet. Vom ersten Moment an genoss sie es, dass jeder Tag anders war als der vorherige:

Für mich ist das Herausfordernde am Polizeidienst, dass jeder Einsatz anders ist. Ich weiß nie, was mich erwartet.

Zugleich wurde Bildungsfrau Nurhan Brune auch mit Situationen konfrontiert, in die sie erst einmal hineinwachsen musste. Denn Einsätze, zu denen die Polizei gerufen wird, sind immer menschliche Ausnahmesituationen – egal ob es sich um einen Verkehrsunfall oder eine gewalttätige Straftat handelt. Für Polizist*innen ist es daher wichtig, gut für sich zu sorgen. Sie formuliert hier jedoch auch die Verantwortung, die Führungskräfte haben. Denn diese müssen ihr Team im Blick behalten und ein offenes Ohr haben für die Themen und Belange ihrer Mitarbeitenden.

Mittlerweile haben wir bei uns eine Kultur, in der man über belastende Situationen spricht. Früher war das nicht so.

In ihren mehr als zwanzig Jahren im Polizeidienst hat sie hier eine Veränderung in der Zusammenarbeit beobachten können. Es gibt zahlreiche Gesprächs- und Beratungsangebote, die mentale Gesundheit steht viel mehr im Fokus. Doch nicht nur hier hat es eine Entwicklung gegeben. Auch andere Themen haben an Relevanz gewonnen:

Politische Bildung, Resilienz und Demokratiefestigkeit sind innerhalb der Polizei schon seit vielen Jahren ein Thema. In Niedersachsen gibt es z.B. das Projekt „Polizeischutz für die Demokratie“.

Die Aufgabe der Polizei ist es, für die Bürger*innen da zu sein und die demokratischen Werte zu schützen. Deshalb ist es Nurhan Brune umso wichtiger, dass politische Bildung einen wichtigen Stellenwert innerhalb der gesamten Organisation einnimmt und dass auch Fehlverhalten seitens einzelner Polizeibeamt*innen intern besprochen und bearbeitet wird

Bezogen auf die zunehmend rechtspopulistische gesellschaftliche Entwicklung dürfen wir als Polizei kein Spiegelbild der Gesellschaft sein.

Es gilt, hier frühzeitig gegenzusteuern und auch konsequent zu agieren. Diskriminierende Verhaltensweisen werden nicht toleriert. Gleichermaßen wird die Polizei vielfältiger: mehr Frauen, mehr Polizeibeamt*innen mit Migrationsgeschichte, verschiedene berufliche Hintergründe, … Bildungsfrau Nurhan Brune gefällt die Richtung, in die sich ihre Organisation entwickelt. Nun hat sie selbst die Möglichkeit, die nachfolgenden Jahrgänge an der Hochschule der Polizei zu noch mehr Offenheit zu inspirieren:

Was ich als Lehrende unter anderem machen kann, ist meine praktischen Erfahrungen zu teilen, damit die Studierenden später in Einsätzen auf verschiedene Handlungsoptionen zurückgreifen können.

Denn neben allen theoretischen Hintergründen basiert die praktische Ausübung des Polizeiberufs auf Erfahrungswissen. Hier einen Beitrag leisten zu dürfen, erfüllt sie mit Begeisterung.

Mit Nurhan Brune spreche ich auch in meinem Podcast. Hier geht es direkt zur Folge.