Entspannung, Achtsamkeit und Feelgood Management in der Frühkindlichen Bildung

Kind in Meditationspose

Im Bildungsbereich hört man oft von Fachkräften, dass Kinder in Kitas und Schulen herausfordernder geworden sind. Hibbeligkeit, Konzentrationsprobleme und der Wunsch nach Aufmerksamkeit von Erwachsenen sorgen für Unruhe in Bildungseinrichtungen und fordern natürlich auch Fachkräfte heraus. Bildungsfrau Ilka Köhler ist deshalb aktiv geworden:

„Die Themen Entspannung und Achtsamtkeit habe ich für mich entdeckt, weil viele Kinder, mit denen ich gearbeitet habe, reizüberflutet waren und ich ihnen etwas Gutes tun wollte.“

Bereits kleine Übungen können für mehr Ruhe im Raum sorgen und somit nachhaltigeres Lernen und konstruktive Beziehungsgestaltung fördern. Und auch Gestaltung und Ausstattung von Bildungsorten hat großen Einfluss auf Lautstärke und Atmosphäre in einer Gruppe. 

„Die Raumgestaltung – z.B. Farbkonzepte, Gerüche, Geräusche – hat einen riesigen Einfluss darauf, ob Menschen sich entspannen können.“

Bildungsfrau Ilka Köhler wünscht sich, dass die vorhandenen Erkenntnisse in der Bauplanung mehr Berücksichtigung finden. Und auch in bestehenden Räumen kann die Atmosphäre nachträglich verbessert werden, z.B. durch den gezielten Einsatz von Düften, wie das Projekt „Dufte Schule“ gezeigt hat.

 Doch Maßnahmen zur Entspannung allein können die strukturellen Probleme im Bildungsbereich nicht überdecken. In ihrer Arbeit mit zahlreichen Kitas deutschlandweit beobachtet Ilka Köhler allerorten Fachkräfte, die am Limit sind. Und dieses Limit entsteht vor allem aus einer enormen Arbeitsverdichtung heraus. Immer mehr Aufgaben in gleicher Zeit bewältigen zu müssen, brennt aus:

„Arbeitsüberlastung im Bildungsbereich bemisst sich nicht unbedingt in Überstunden, sondern darin, dass statt 100 % in der täglichen Arbeit 180 % geleistet werden müssen.“

Diese andauernde Überforderung sorgt für hohen Krankenstand und ein dünnes Nervenkostüm bei den im Dienst verbleibenden Kolleg*innen. Die Ventile für die geballte Emotion liegen leider nicht nur außerhalb der Einrichtungen. Auch die kleinen Menschen, die im Rahmen der täglichen Betreuung besonders geschützt werden sollten, haben darunter zu leiden:

„Die Überforderung pädagogischer Fachkräfte ist ein Grund für die steigende die Zahl der Übergriffe auf Kinder im Kita-Alltag.“

Für die pädagogischen Fachkräfte stellt die aktuelle Situation eine große Bürde da: sie können ihrem Bildungsauftrag nur ungenügend nachkommen und verlieren ihre Zielgruppe aus dem Fokus. Das frustriert auf Dauer! Doch auch einen anderen Aspekt hebt Bildungsfrau Ilka Köhler hervor:

„In Kitas wird bedürfnisorientiert am Kind gearbeitet. Ich kenne kaum eine Einrichtung, die die Bedürfnisse der Fachkräfte in den Fokus rückt.“

Ihrer Ansicht nach sind Träger und Teams an dieser Stelle gefragt, sich gegenseitig im Blick zu behalten und darauf zu achten, dass Grundbedürfnisse wie Nahrungsaufnahme und der Gang zur Toilette Platz haben im dicht getakteten Kita-Alltag. Denn wenn Fachkräfte sich nicht um sich selbst sorgen können, können sie sich noch weniger um die ihr anvertrauten Kindern kümmern. Ein Teufelskreis, der dringen zu durchbrechen ist, z.B. mit aktivem Feelgood Management auch im Bildungsbereich, wie Ilka Köhler es anbietet. Es ist dringend an der Zeit!

Mit Ilka Köhler spreche ich auch in meinem Podcast. Hier geht es direkt zur Folge.