Kulturelle Bildung und soziale Arbeit: Prof. Dr. Ulrike Gerdiken über Praxisnähe und Vielfalt in der Lehre

In der 29. Folge des Bildungsfrauen-Podcasts spreche ich mit Prof. Dr. Ulrike Gerdiken von der Katholischen Hochschule Mainz. Als Professorin für Medienpädagogik und Kommunikationswissenschaft in der Sozialen Arbeit verbindet sie kulturelle Bildung, feministische Ansätze und Praxisorientierung in ihrer Lehre.
Kulturelle Bildung als Bildungskonzept
Kulturelle Bildung ist mehr als kreatives Schaffen – es ist ein ganzheitlicher Ansatz, der Reflexion und Anwendung vereint. Prof. Dr. Ulrike Gerdiken betont, wie wichtig es ist, dass Studierende ihre Lernerfahrungen in den beruflichen Alltag übertragen können. In Blockwochen und praxisnahen Seminaren erleben Studierende die Bedeutung kultureller und medienpädagogischer Methoden hautnah.
Praxisnähe in der Sozialen Arbeit
Prof. Dr. Ulrike Gerdikens Karriereweg führte sie von der Jugendarbeit über die Erwachsenenbildung bis hin zur Hochschullehre. Sie legt großen Wert darauf, theoretisches Wissen in praxisnahe Projekte zu übersetzen. Dies zeigt sich in ihrer Arbeit mit Studierenden, die in ihrem Praxissemester intensiv auf soziale Herausforderungen vorbereitet werden.
Feministische Perspektiven in der Lehre
Ein weiterer Schwerpunkt von Prof. Dr. Ulrike Gerdiken ist die feministische Sozialarbeit. Sie sensibilisiert ihre Studierenden für Gleichstellungsthemen und strukturelle Diskriminierungen, um diese im beruflichen Kontext aktiv anzugehen. Sie fordert dazu auf, die Rolle von Frauen in Care-Berufen stärker anzuerkennen und Sichtbarkeit für Frauen in Führungspositionen zu schaffen.
Kulturelle Bildung als Werkzeug in der Personalentwicklung
Prof. Dr. Ulrike Gerdiken hat in ihrer Forschung gezeigt, dass kulturelle Bildung soziale und emotionale Kompetenzen stärken kann – sowohl bei Studierenden als auch bei Führungskräften. Ihre Studien zeigen, dass künstlerische und kulturelle Ansätze Denk- und Reflexionsräume öffnen, die traditionelle Trainingsmethoden oft nicht erreichen.
Die Zukunft der Bildung
Prof. Dr. Ulrike Gerdiken plädiert dafür, kulturelle Bildung stärker als integralen Bestandteil der Aus- und Weiterbildung zu fördern. Sie sieht in der Verbindung von Praxis, Reflexion und kultureller Teilhabe den Schlüssel, um nicht nur individuelle Entwicklung zu fördern, sondern auch gesellschaftliche Herausforderungen anzugehen.