Erinnern und Lernen: Katrin Unger über ihre Arbeit in der Gedenkstätte Bergen-Belsen

Katrin Unger

Die Arbeit in Bergen-Belsen

Katrin Unger leitet den Bereich Bildung und Begegnung der Gedenkstätte. Ihre Arbeit umfasst ein breites Bildungsprogramm, das Schulklassen, internationale Besuchergruppen und wissenschaftliche Projekte einbindet. Die Gedenkstätte stellt nicht nur die Geschichte des Konzentrationslagers und der Displaced-Persons-Camps dar, sondern zieht Verbindungen zu aktuellen Fragen wie Menschenrechten, Demokratie und gesellschaftlicher Verantwortung.

Erinnerungskultur im Wandel

Die Gedenkstätte hat in den letzten Jahren neue Wege gefunden, um die Vergangenheit greifbar zu machen. Dazu zählen innovative Methoden wie 3D-Rekonstruktionen des Lagergeländes und interaktive Workshops. Katrin Unger betont die Bedeutung individueller Zugänge: „Wir möchten, dass jede:r Besucher:in den eigenen Weg findet, sich mit der Geschichte auseinanderzusetzen.“

Bildung als Werkzeug gegen Populismus

In einer Zeit, in der rechtspopulistische Strömungen zunehmen, sieht Katrin Unger die Gedenkstättenarbeit als Chance, demokratische Werte zu stärken. Sie spricht über die Bedeutung von inklusiver Bildung und die Rolle von Gedenkstätten als Lernorte, die nicht nur historisches Wissen vermitteln, sondern auch kritisches Denken fördern.

Herausforderungen und Visionen

Die Arbeit in der Gedenkstätte bringt viele Herausforderungen mit sich, etwa den Umgang mit einem immer diverser werdenden Publikum und den Verlust der letzten Zeitzeugen. Katrin Unger plädiert für eine verstärkte Integration digitaler Technologien und die Entwicklung partizipativer Bildungsansätze, um die Erinnerungskultur weiterzuentwickeln.

Perspektiven für die Zukunft

Katrin Unger sieht in der Gedenkstättenarbeit eine zentrale Aufgabe: Die Brücke zwischen Vergangenheit und Gegenwart zu schlagen und so Orientierung für die Zukunft zu bieten. „Es geht darum, Geschichte lebendig zu halten und sie in den Kontext globaler und lokaler Herausforderungen zu stellen.“

Das ausführliche Gespräch mit Katrin Unger findest du in meinem Podcast. Hier geht es direkt zur Folge.