REZENSION: Wie BILDUNGSFRAUEN lernen können, sich selbst wichtig zu nehmen

Frau Kopf Mentalload

Als Bildungsfrau, die tagtäglich den Dreiklang aus Bildung, Betreuung und Begleitung meistert, ist die Herausforderung oft ebenso kräftezehrend wie bereichernd. Rebekka Reinhards Buch „Die Zentrale der Zuständigkeiten – 20 Überlebensstrategien für Frauen zwischen Wollen, Sollen und Müssen“ spricht genau diese Doppelbelastung an, die viele Frauen – besonders in der Bildungsarbeit – betrifft. Schon der Titel hat mich neugierig gemacht, denn er spiegelt das Gefühl wider, ständig „die Schaltzentrale“ für alle Belange zu sein: immer verfügbar, stets koordiniert, aber oft auch erschöpft.

Ein Buch, das den Finger in die Wunde legt

Reinhard beschreibt treffend die Rolle vieler Frauen: Sie sind der 24-Stunden-Support für Familie, Beruf und Gesellschaft – flexibel, systemrelevant, aber oft unterbewertet. Ihre Analyse zeigt, wie stark die gesellschaftlichen Rollenerwartungen noch immer Frauen belasten, und legt den Fokus auf Themen wie Mental Load und Equal Care. Doch Reinhards Buch bleibt nicht bei der Kritik stehen. Es bietet 20 konkrete Überlebensstrategien, um Frauen zu ermutigen, kleine, aber effektive Veränderungen in ihrem Leben vorzunehmen.

Themenvielfalt mit philosophischer Tiefe

Was dieses Buch besonders macht, ist seine Vielschichtigkeit. Die Kapitel behandeln Themen wie Abgrenzung, Delegieren von Verantwortung, Selbstbild, Kommunikation und den Umgang mit sexueller Gewalt. Dabei können die Leserinnen quer durch die Kapitel springen und sich mit den Themen beschäftigen, die für sie gerade am dringendsten sind. Diese Flexibilität macht das Buch zu einem wertvollen Begleiter – egal ob man eine berufliche oder persönliche Herausforderung meistern will. Besonders beeindruckend ist die philosophische Untermauerung, die Reinhard einbringt: Sie regt zum Nachdenken an und liefert emotionale Tiefe, ohne belehrend zu wirken.

Ein Appell an Bildungsfrauen

Insbesondere Bildungsfrauen können von Reinhards Impulsen profitieren. Eure Arbeit in Beziehung zu anderen Menschen – sei es als Lehrerin, Erzieherin oder Beraterin – erfordert nicht nur Fachwissen, sondern auch emotionale Stärke und Selbstfürsorge. Reinhards Buch erinnert daran, wie wichtig es ist, die eigenen Grenzen zu wahren und Kraftreserven bewusst einzuteilen. Denn eure Strahlkraft wirkt als Vorbild für eure Zielgruppen und zeigt, wie man Verantwortung abgibt und dennoch präsent bleibt.

Auch Männer sind angesprochen

Bemerkenswert ist, dass Reinhard auch Männer einbezieht. Ihr Buch zeigt, dass echte Gleichberechtigung kein „Kampf der Geschlechter“ ist, sondern ein gemeinsamer Prozess. Viele der beschriebenen Strategien können auch Männern helfen, starre Rollenerwartungen zu hinterfragen und sich freier zu entfalten.

Fazit: Ein Must-Read mit Langzeitwirkung

„Die Zentrale der Zuständigkeiten“ ist mehr als ein klassischer Ratgeber. Es ist wie eine gute Freundin in Buchform: ehrlich, unterstützend und manchmal unbequem – aber immer inspirierend. Besonders für Bildungsfrauen bietet es nicht nur Reflexionsanlässe, sondern auch praktische Anleitungen, um dem täglichen Druck zu begegnen und gestärkt daraus hervorzugehen.

Dieses Buch ist eine wertvolle Bereicherung für alle Frauen, die ihre Rollen hinterfragen und ein selbstbestimmteres Leben führen möchten. Ein Buch, das ich immer wieder zur Hand nehmen werde!

 

Herzlichen Dank an den Ludwig Verlag für das kostenfreie Rezensionsexemplar.