Wie Netzwerke und digitale Tools soziales Engagement fördern

Menschen räumen den Wald auf

Die Nachhaltigkeit von Bildungsprozessen ist immer wieder Thema öffentlicher Diskussionen. Nicht selten entspinnen sich daraus Debatten darüber, was denn nun gute Bildung ist und welches Konzept besonders gut wirkt. Für Lena Glemser war der Besuch einer Waldorfschule förderlich, z.B. durch die unterrichteten Fächer:

„Gerade die handwerklichen Fächer in der Schule haben mich gelehrt, wie ich Projekte angehe und umsetze. Und davon profitiere ich bis heute.“

Ein konkretes Vorhaben umzusetzen und im wahrsten Sinne zu sehen und zu spüren, wie es Form annimmt: diese Lernerfahrung konnte Bildungsfrau Lena Glemser für sich nutzbar machen und auch auf andere Tätigkeitsbereiche übertragen. Zugleich ist dieses Beispiel ein Indiz dafür, dass nachhaltige Bildung nicht abstrakt, sondern sehr konkret und mit allen Sinnen geschieht. Daneben spielten fächerübergreifende Projekte eine wichtige Rolle in der Schule:

„Aus einer Projektarbeit in der 8. Klasse ist am Ende ein ehrenamtliches Projekt geworden, was etwa 8 Jahre existiert hat.“

Dabei war das Thema dieser Projektarbeit offen gestaltet. Doch Lena Glemser war gleich klar: sie möchte Menschen unterstützen, denen es nicht so gut geht wie ihr. Und so hat sie nach und nach aus der ersten Idee ein Projekt gestaltet, welches deutschlandweit weitere Spendenprojekte inspiriert hat. Zugleich hat sie gesehen, wieviel sie als einzelne Person bewegen kann:

„Dieser Netzwerkcharakter von Engagement hat mich schon immer fasziniert: was passiert, wenn eine Person etwas startet und wie andere Menschen dann mitgehen, das ist immer wieder schön zu sehen!“

Bildungsfrau Lena Glemser hat dadurch erfahren, wie wirksam sie sein kann. Und was sie erreichen kann, wenn sie einfach macht. Ohne Scheu oder Hierarchien im Kopf. Diese Unbedarftheit hat ihr viele Möglichkeiten beschert. So konnte sie z.B. als 13jährige für ein Benefizkonzert namhafte Musiker begeistern. Doch sie weiß auch, dass viele Menschen sich schwertun, einen Rahmen zu finden fürs Ehrenamt:

„Über die Idee, dass viele Menschen sich engagieren wollen, aber nicht wissen, wo sie es tun können, bin ich letztendlich zu letsact gekommen.“

Die digitale Plattform lässt sich als Vernetzungsstelle für soziales Engagement beschreiben. Organisationen informieren über ihre Projekte und formulieren den Unterstützungsbedarf. Interessierte können je nach Wohnort und Interesse schnell und unkompliziert Zugang finden. Nach einem Start in Berlin, München und Köln hat letsact sich auf die Fahnen geschrieben, das Ehrenamt in ganz Deutschland sichtbarer zu machen. Als geschäftsführende Vorständin ist Lena Glemser damit auch für ein wachsendes Team und sich wandelnde Organisationsstrukturen verantwortlich:

„Das Team von letsact arbeitet größtenteils remote. Und die größten Herausforderungen sind zum einen die Kommunikation, und zum anderen alle mit einzubinden in die gemeinsame Vision.“

Eine passende Mischung aus digitaler Zusammenarbeit und Präsenztreffen zu finden sowie die stetige Erprobung und Anpassung von Prozessen sind somit nun ebenfalls eine Aufgabe von Bildungsfrau Lena Glemser. Sie denkt groß – und wenn ich sie in drei Worten beschreiben müsste, dann wären dass die Begriffe: visionär, inspirierend und kraftvoll. Sie lebt, was sie liebt – und sie zeigt zugleich, welches Potenzial in schulischen Projektarbeiten stecken kann!

Mit Lena Glemser spreche ich auch in meinem Podcast. Hier geht es direkt zur Folge.