Mit der EPALE-Community nach Brüssel – ein Reisebericht

Bilder aus Brüssel

Meine Anreise erfolgte bereits am 24. Mai klimafreundlich mit dem Zug. Nach einem unkomplizierten Check-In im Hotel und einer kleinen Pause im Zimmer, zog es mich direkt hinaus in die Stadt. Ich war zuvor noch nie in Brüssel gewesen und dementsprechend gespannt auf Architektur, Atmosphäre und Ambiente der Innenstadt. Und ich wurde nicht enttäuscht! Durch die gemütlichen Gassen zu schlendern, schöne Gebäude zu betrachten und mich einfach treiben zu lassen fühlte sich nach der knapp sechsstündigen Zugfahrt unglaublich gut an. Die obligatorischen Pommes durften ebenso wenig fehlen wie der Kauf von belgischen Pralinen.

Einstimmung auf die Konferenz

Am Abend trafen dann meine weiteren Kolleginnen aus Deutschland ein: Heike Kölln-Priesner, ebenfalls EPALE-Botschafterin, sowie Dr. Christine Bertram und Martina Bachmeier von der Nationalen Agentur im BiBB. Wir machten uns auf die Suche nach einem Restaurant und verbrachten einen informativen und vergnüglichen Abend bei indischen Köstlichkeiten.

Farbenfrohe Location

Der Donnerstag stand ganz im Zeichen von EPALE – und zwar in angenehmer Konferenzatmosphäre in den farbenfrohen und inspirierenden Tagungsräumen von COMET. Deutlich wurde mir einmal mehr, welche Auswirkungen Lernräume auf das Lernen und die Grupendynamik haben. In so schöner und farbenfroher Atmosphäre tagen zu können, war wirklich großartig. 

The European Year of Skills

Der Vormittag war gefüllt mit verschiedenen Inputs, u.a. durch die EU-Kommission. Im Fokus stand das Year of Skills, welches im Mai 2023 gestartet ist. Ziel der EU ist es, anhand verschiedener Formate europaweit in den Fokus zu rücken, wie wichtig Lebenslanges Lernen ist, um Kompetenzen regelmäßig und langfristig aktuell zu halten. Als EPALE-Botschafter*innen kommt uns hier eine wichtige Rolle zu, können wir doch unsere Beiträge ebenfalls dazu nutzen, Aufmerksamkeit auf dieses Thema zu ziehen.

Wie Demokratie gestaltet werden sollte

Ein besonders inspirierender Impuls kam von Stephen Boucher, dem Gründer von Dreamocracy. Er stellt dar, wie wichtig es für lebendige Demokratien ist, dass möglichst viele unterschiedliche Menschen mitsprechen und mitgestalten. Als besonders relevante Kompetenzen benannte er

  • Kollektive Intelligenz
  • Partizipation
  • Konstruktive Debatten
  • Moderation
  • Kreativität

Er selbst arbeitet zu diesen Themen u.a. mit Politiker*innen und Verbandsvertreter*innen, damit diese künftige Entscheidungsfindungsprozesse demokratiefreundlicher gestalten können. Für mich persönlich gab es einen direkten Link zu meiner Tätigkeit als Prozessbegleiterin für das nifbe. Denn die Umsetzung von mehr Partizipation und Demokratie in Kitas ergänzt seine Intention auf anderer Ebene und mit anderer Zielgruppe. Für mich persönlich war das ein weiterer Beleg dafür, wie wichtig es ist, dass auch schon kleine Kinder Gehör finden für ihre Belange und dass es entsprechende Strukturen braucht, die von Erwachsenen gestaltet werden.

Workshops am Nachmittag

Doch wieder zurück nach Brüssel. Nach einer kleinen Bewegungs-Einheit mit Dehnübungen sowie einem kommunikativen Mittagessen habe ich mir ein wenig Zeit genommen, noch ein wenig durch Brüssel Straßen zu streifen – und plötzlich stand ich in einer hübschen kleinen Gasse direkt vor dem Geburtshaus von Audrey Hepburn. Tatsächlich wusste ich gar nicht, dass sie in Belgien geboren wurde. Diese zufällige Entdeckung lies mich beschwingt zur Konferenz zurückkehren.

Und beschwingt ging es dann auch weiter: mit einem Elevator Pitch, in dem sich alle Botschafter*innen innerhalb von 30 Sekunden vorstellen sollten. Puuh, gar nicht so einfach, das alles in so kurze Zeit zu fassen! Zugleich eine schöne Methode, um alle Teilnehmenden einmal zu hören und zu sehen. In einer Kleingruppen-Session haben wir dann gemeinsam überlegt, welche zehn Skills wir heute und in Zukunft für relevant halten. Natürlich waren digitale Skills dabei, doch auch Aspekte wie Kreativität, kritische Mediennutzung, Selfcare und Leadership wurden benannt. Die Zusammenführung aller Gruppenergebnisse wird demnächst auf EPALE zu lesen sein. Nach einer kurzen Pause durften wir dann unsere Botschafter*innen-Kompetenzen ganz konkret weiterentwickeln. Es gab einen Input zum Thema Storytelling und wie wir diese Methode nutzen können, um noch ansprechendere Blog-Artikel schreiben zu können.

Tagesausklang und Rückreise

Und dann war dieser Konferenztag zu Ende – und ich war ganz schön platt. Nach einer kurzen Pause im Hotel hatte ich jedoch noch einmal Hummeln im Hintern. Also bin ich bei bestem Frühlingswetter noch einmal spazieren gegangen, habe mich ein wenig durch die kleinen Gassen treiben lassen und die Atmosphäre der Stadt aufgesaugt. Als Highlight habe ich mir eine Fahrt im Riesenrad gegönnt, welches unter dem Namen „The View“ einen tollen Blick über die gesamte Stadt ermöglicht hat. So habe ich auch das Atomium entdecken können, welches ich leider bei diesem Besuch nicht aus der Nähe anschauen konnte.

Nach einer erholsamen Nacht und einem abschließenden Frühstück mit meinen deutschen Kolleginnen habe ich mir noch ein wenig Shopping gegönnt, bevor es dann am Mittag zurück nach Hannover ging. Ganz erfüllt und beseelt saß ich im Zug.

Fazit

Was für eine inspirierende Reise! Brüssel ist wunderschön, ich werde sicherlich wiederkommen (was ein toller Nebeneffekt war). Doch zu merken, wie groß, vielfältig und wertschätzend die EPALE-Community ist, hat mich absolut begeistert. Und ich darf Teil davon sein! Gemeinsam an einem besseren fachlichen und auch menschlichen Austausch in Europa beizutragen ist einfach großartig – und ich freue mich, mein neu erworbenes Wissen nun bald anwenden zu können und EPALE mit noch mehr Begeisterung und Leben füllen zu können!