Erwachsenenbildung im Fokus: Brigitte Bosche über informelles Lernen und Kompetenzentwicklung

In der 26. Folge des Bildungsfrauen-Podcasts spreche ich mit Brigitte Bosche, Expertin für Erwachsenenbildung am Deutschen Institut für Erwachsenenbildung (DIE). Seit über 20 Jahren widmet sich Brigitte Bosche den Themen informelles Lernen, Kompetenzentwicklung und der Professionalisierung von Lehrenden.
Die Vielfalt der Erwachsenenbildung
Erwachsenenbildung ist vielfältig – sowohl in Bezug auf die Lehrenden als auch auf die Lernenden. Brigitte Bosche beschreibt, wie Quereinsteiger:innen das Feld mit ihrem Fachwissen bereichern und betont die Bedeutung von Reflexion und Struktur, um Qualität zu sichern.
ProfilPASS und Portfolio Plus: Werkzeuge für informelles Lernen
Ein zentrales Thema des Gesprächs sind die Tools, die das DIE entwickelt hat, um informelle Kompetenzen sichtbar zu machen. Der ProfilPASS hilft Menschen, ihre Stärken und Lernerfahrungen jenseits formaler Bildungswege zu entdecken und zu dokumentieren. Das Portfolio Plus richtet sich speziell an Lehrende, um ihre Kompetenzen zu analysieren und weiterzuentwickeln.
Das GRETA-Kompetenzmodell
Ein Highlight von Brigitte Bosche Arbeit ist das GRETA-Kompetenzmodell, das gemeinsam mit mehreren Dachverbänden entwickelt wurde. Es bietet Lehrenden in der Erwachsenenbildung die Möglichkeit, ihre pädagogischen und methodischen Kompetenzen zu reflektieren und systematisch weiterzuentwickeln.
Die Rolle des Wissenstransfers
Am DIE steht der Wissenstransfer im Fokus. Brigitte Bosche koordiniert ein Dialognetzwerk, das Wissenschaft und Praxis miteinander verbindet. Veranstaltungen wie Fachkonferenzen und Workshops fördern den Austausch zwischen Bildungseinrichtungen, Forscher:innen und Lehrenden.
Zukunft der Erwachsenenbildung
Brigitte Bosche plädiert für eine stärkere Anerkennung informellen Lernens und eine bessere Unterstützung der Lehrenden. Sie sieht in der Digitalisierung eine Chance, neue Lernformate zu entwickeln und Bildung für alle zugänglich zu machen.