Berufsorientierung neu gedacht: Monica Klein und die Weekend School Deutschland

In der 19. Folge des Bildungsfrauen-Podcasts spricht Sabine Bertram mit Monica Klein, Gründerin und Geschäftsführerin der Weekend School Deutschland. Mit ihrem innovativen Konzept bietet sie Kindern aus sozial benachteiligten Stadtteilen die Möglichkeit, über 70 Berufe praxisnah kennenzulernen und ihre Zukunft aktiv zu gestalten.
Die Idee hinter der Weekend School
Die Weekend School Deutschland adaptiert ein niederländisches Konzept, das Kindern ab der 5. Klasse Einblicke in verschiedene Berufe bietet. An Samstagen treffen die Teilnehmenden Expert:innen, die ihre Berufswelt vorstellen. Ziel ist es, Kindern aus bildungsfernen Schichten Perspektiven zu eröffnen und ihre intrinsische Motivation zu fördern.
Von der Idee zur Umsetzung
Die Inspiration für das Projekt kam Monica Klein durch einen Artikel über die niederländische Weekend School. Nach intensiven Hospitationen in Amsterdam startete sie 2018 das erste Pilotprojekt in Hamburg. Seitdem wurde das Angebot kontinuierlich ausgebaut, mit dem Ziel, deutschlandweit zu expandieren.
Berufsorientierung ab der 5. Klasse
Ein entscheidender Ansatzpunkt der Weekend School ist die frühe Berufsorientierung. Während Schulen oft erst ab der 8. Klasse auf Berufsfragen eingehen, ermöglicht die Weekend School Kindern bereits in jungen Jahren, ihre Stärken und Interessen zu entdecken. Dies geschieht durch Workshops, Exkursionen und die Möglichkeit, Berufe praktisch auszuprobieren.
Herausforderungen und Erfolge
Monica Klein beschreibt, wie schwer es ist, langfristige Finanzierung für Bildungsprojekte zu sichern. Viele Förderprogramme setzen auf kurzfristige Projekte oder spezifische Altersgruppen. Trotz dieser Hürden engagieren sich über 100 Ehrenamtliche und Unterstützer:innen für die Weekend School, um Bildungsgerechtigkeit zu fördern.
Feedback von Kindern und Eltern
Die Weekend School setzt auf bewertungsfreie Lernräume, in denen Kinder ihre Ideen und Interessen frei entfalten können. Eltern berichten begeistert, wie sehr sich das Selbstbewusstsein ihrer Kinder durch die Teilnahme verbessert hat – oft mit positiven Auswirkungen auf die gesamte Familie.