„Das Gefühl von Armut“: Celsy Dehnert über soziale Gerechtigkeit, Bildung und gesellschaftliche Verantwortung

In der 52. Folge des Bildungsfrauen-Podcasts spreche ich mit Celsy Dehnert, Autorin und Redakteurin, über ihr Buch „Das Gefühl von Armut“ und die gesellschaftlichen Vorurteile gegenüber Menschen in Armut. Mit ihrer persönlichen Erfahrung und ihrer Expertise zeigt sie, wie sich soziale Ungleichheiten auf Bildung, Chancen und das tägliche Leben auswirken.
Armut hat viele Gesichter
Celsy Dehnert gibt in ihrem Buch denjenigen eine Stimme, die in der gesellschaftlichen Debatte oft übersehen werden: Menschen in Armut. Sie thematisiert, wie tief verwurzelte Vorurteile das Leben Betroffener prägen und wie wichtig es ist, diese Vorurteile zu hinterfragen. „Armut ist keine Frage von Faulheit, sondern oft das Ergebnis struktureller Benachteiligungen“, betont sie.
Bildung als Schlüssel zur sozialen Gerechtigkeit
Einer der Schwerpunkte des Gesprächs liegt auf der Rolle von Bildung. Celsy Dehnert kritisiert, dass das Bildungssystem oft nicht auf die Bedürfnisse armutsbetroffener Kinder eingeht. Stattdessen reproduziert es bestehende Ungleichheiten. Sie fordert Fachkräfte dazu auf, ihre eigene Haltung zu reflektieren und armutssensibel zu handeln, um Bildung wirklich inklusiv zu gestalten.
Das emotionale Gewicht der Armut
Armut bedeutet mehr als finanzielle Einschränkungen. Sie geht mit einem ständigen „Kampf-oder-Flucht“-Modus einher, der Betroffene dauerhaft unter Stress setzt. Celsy Dehnert beschreibt, wie diese emotionale Belastung oft die Energie raubt, sich langfristig zu organisieren oder für sich und die Familie zusätzliche Chancen zu schaffen.
Haltung statt Vorurteile
Ein zentraler Appell von Celsy Dehnert ist die Aufforderung, Vorurteile abzubauen. Sie erklärt, dass Medien oft ein verzerrtes Bild von Menschen in Armut zeichnen und dadurch Stereotype verstärken. „Es braucht eine offene und empathische Haltung, um Brücken zu bauen, statt Türen zu verschließen“, so Celsy Dehnert.
Vision für eine solidarische Gesellschaft
Ihr Buch ist nicht nur ein persönlicher Erfahrungsbericht, sondern auch ein Aufruf zu mehr Solidarität. Sie plädiert für ein System, das gleiche Chancen für alle bietet und Bildung als Grundrecht versteht. Ihre Vision ist eine Gesellschaft, die nicht über, sondern mit von Armut betroffenen Menschen spricht und gemeinsam Lösungen entwickelt.
Die Infos zum Buch: