Rahmenbedingungen von Bildung gestalten

Scrabble politics

Dies und noch vieles mehr habe ich Mareike Wulf gefragt. Sie ist Abgeordnete der CDU-Fraktion im niedersächsischen Landtag, stellvertretende Vorsitzende ihrer Fraktion für die Bereiche Bildung und Wirtschaft sowie Bildungspolitische Sprecherin.

Um gute Entscheidungen treffen zu können, müssen Politikerinnen vor allem gut informiert sein. Für das Thema Bildung bedeutet das: die Bedarfe von Kindern und Jugendlichen, Eltern, Lehrkräften, pädagogischen Fachkräften, Schulleiterinnen und auch Kommunen im Blick haben. Kein Wunder, dass Mareike Wulf sagt:

„Lernen findet für mich immer in Kommunikation mit anderen statt.“

Denn um sich ein Bild der komplexen Lage machen zu können und zugleich Ideen und Visionen entwickeln zu können, braucht es viele Perspektiven. Und die begrenzte Zeit, die ihr als Politikerin zur Verfügung steht, nutzt sie gerne effizient. In der Hochzeit der Corona-Pandemie bedeutete dies vor allem, sich in digitalen Formaten zu treffen. So die Nähe der Bevölkerung aufrechtzuerhalten, war manchmal ganz schön herausfordernd. Zugleich wurde so das Thema Digitalisierung im Bildungsbereich stark in den Fokus gerückt:

„Meine erste Beobachtung ist, dass kein Lehrer, kein Schulleiter, kein Elternteil und kein Schüler zukünftig behaupten wird, dass Digitalisierung keine Rolle spielt.“

Denn alle Schulen waren gefordert, mit wenig Vorlauf digitalen Unterricht sicherstellen zu müssen. Die Qualität der Umsetzung war sehr heterogen. Natürlich waren die Lehrkräfte stark gefordert, sich didaktisch in digitalen Welten neu aufzustellen. Zugleich wurden viele strukturelle Probleme sichtbar: mangelnde technische Ausstattung an Schulen gepaart mit unterschiedlichen Möglichkeiten von Schülerinnen erforderten kreative und pragmatische Lösungen. Und zugleich auch eine Menge Frustrationstoleranz, wenn erdachte Konzepte nicht umgesetzt werden konnten. Mareike Wulf hat die Not der Schulen und Lehrkräfte wahrgenommen und sieht großen Handlungsbedarf:

„Wir müssen endlich mal vor die Lage kommen, damit wir auch bei der Entwicklung von digitaler Bildung oder digitalen Formaten und digitalen Möglichkeiten in Schule überhaupt State of the Art sind.“

Natürlich braucht es dazu personelle und finanzielle Ressourcen. Doch damit allein ist es nicht getan, schließlich sind die Anforderungen an zeitgemäße und zukunftsfähige Bildung hoch. Eine Möglichkeit wären daher „digitale Experimentierräume“:

„Ich glaube, ein Ansatzpunkt wäre, und den möchte ich auch noch weiterverfolgen, digitale Hubs für Schulen einzurichten.“

Denn Lehrkräfte und Schulleiterinnen benötigen nicht nur technische Ausstattung, sondern kompetente Beratung, wie sie gute Lösungen für ihre Fragen entwickeln können. Dies könnten z.B. Lotsinnen in den Hubs sicherstellen. Mit Hilfe dieser Experimentier- und Kompetenzzentren könnten erfolgreiche Strategien und Projekte auch viel leichter auf andere Schulen übertragen werden.

Mareike Wulf möchte sich für diese Themen einsetzen und hofft, dass sie noch lange Gelegenheit dazu hat. Ihre Tätigkeit in der Landespolitik macht ihr nämlich sehr viel Spaß. Und zugleich steht sie in den Startlöchern für die Kandidatur als Bundestagsabgeordnete. Die zeitliche Begrenzung von Mandaten und Ämtern und damit verbunden die Begrenztheit ihres Gestaltungsspielraums sind ihr bewusst:

„Politik zu machen ist immer ein Privileg und keine Karriereoption in dem Sinne. Und Privilegien sind befristet und können irgendwann enden.“

Dieser Umstand hält sie jedoch nicht davon ab, eigene Ideen zu entwickeln und diese auch nachdrücklich zu verfolgen und mittelfristig umzusetzen. Denn Bildungspolitik ist das Feld, in dem die Zukunft unserer Gesellschaft gestaltet wird – und hier möchte Mareike Wulf wichtige Akzente setzen!

 

Danke an Canva für das Bild.

Mit Mareike Wulf spreche ich auch in meinem Podcast. Hier geht es direkt zur Folge.