Vier Buchtipps, die BILDUNGSFRAUEN inspirieren

Frau liest Buch am Tisch

Ich gestehe: ich bin süchtig nach guten, inspirierenden Büchern! Gemütlich auf dem Sofa oder im Bett liegen und lesen, dazu eine Tasse Tee – was gibt es Schöneres im Herbst und Winter? Im Sommer dann alternativ auf einer Picknickdecke in der Natur oder in der Hängematte. Wenn ich unterwegs bin, habe ich immer ein Buch dabei!

In diesem Artikel möchte ich euch vier Bücher vorstellen, die mich persönlich weitergebracht haben und die zudem meinen Blick auf die Welt verändert haben. Auch sind die Erkenntnisse, die ich beim Lesen gewinnen konnte, in die Gründung von BILDUNGSFRAUEN eingeflossen. Also hier sind sie, meine Empfehlungen:

Für Frauen, die sichtbar werden wollen

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Bevor ich meinen Podcast hatte, war ich im digitalen Raum ein wenig zögerlich. Denn dass alles, was im Internet steht, auch für lange Zeit abrufbar sein wird, hat mich gehemmt. Und die Angst vor Shitstorms hat mich daran gehindert, mich auch einmal klarer zu positionieren. Immer wieder habe ich mich gefragt: Kann ich das wirklich so schreiben? Stehe ich auch morgen noch dahinter? Und was sagen die anderen Leute?

Tijen Onaran hat mir mit ihrem Buch „Nur wer sichtbar ist, findet auch statt“* viele der Ängste genommen. Denn Schritt für Schritt begleitet sie die Leserinnen auf ihrer Reise hin zu mehr Sichtbarkeit und digitaler Selbstsicherheit. Dabei geht es um verschiedene Aspekte, wie z.B. die Gestaltung des eigenen Social Media Auftritts, das Finden des eigenen Themas sowie um Tipps, wie man sich sicher und ressourcenschonend durch die digitale Welt bewegen kann.

Du willst deinen (digitalen) Raum erobern? Dann ist dieses Buch eine gute Begleitung auf deinem Weg!

Für Frauen, die verstehen wollen, warum die Bedürfnisse von Frauen in der Öffentlichkeit so wenig wahrgenommen werden

In meinem Aufwachsen habe ich die Welt als gegeben hingenommen. Die Dinge sind halt, wie sie sind. Dass die Welt sich jedoch mehr an männlichen als an weiblichen Lebensrealitäten orientiert, hat sich für mich erst erschlossen, als ich das Buch „Unsichtbare Frauen: Wie eine von Daten beherrschte Welt die Hälfte der Bevölkerung ignoriert“* von Caroline Criado-Perez gelesen habe. Was für ein Augenöffner!

Caroline Criado-Perez zeigt auf, wo überall strukturelle Diskriminierung von Frauen stattfindet, wie tief diese Strukturen verankert sind – und wie sich diese Strukturen immer wieder reproduzieren. Ein etwas plakatives Beispiel: die klassische Vorortsiedlung wurde so konzipiert, damit der Mann nach seinem stressigen Arbeitstag in einer erholsamen Umgebung entspannen kann. Für Frauen mit Care-Verpflichtungen ist diese Wohnlage hingegen oft nachteilig: Denn Vororte sind schlechter an den ÖPNV angeschlossen, Einkaufsmöglichkeiten sind weiter entfernt, Kindertageseinrichtungen, Schulen, Arztpraxen etc. sind ebenfalls nicht in direkter Nachbarschaft zu finden. Das bedeutet, dass Frauen mehr Wegstrecke bewältigen müssen und somit auch mehr Zeit für das Unterwegs-Sein einplanen müssen. Zugleich reduziert sich so die Zeit für Erwerbsarbeit und Selbstfürsorge.

Weitere Beispiele aus unterschiedlichen Lebensbereichen findet ihr im Buch – erschreckend und erhellend zugleich!

Für Mädchen auf der Suche nach weiblichen Vorbildern

Heute gibt es eine klare (Vor-)Leseempfehlung: nämlich das Buch „Good Night Stories for Rebel Girls“* von Elena Favilli. Meine Tochter liebt dieses Buch und regte an, dass es doch perfekt auch in den BILDUNGSFRAUEN-Kontext passen würde.

Ich hatte es vor einiger Zeit gekauft und es unauffällig im Wohnzimmer deponiert. Kurz vor Weihnachten war es dann soweit: Sie entdeckte das Buch und war sofort fasziniert und inspiriert von all den spannenden Frauen, die lebhaft porträtiert werden. Viele der vorgestellten 100 Frauen, die z.B. Sportlerinnen, Wissenschaftlerinnen, Künstlerinnen, Politikerinnen, Erfinderinnen, Aktivistinnen und noch vieles mehr sind, waren mir selbst bis dato unbekannt.

Allen Frauen ist jedoch gemeinsam, dass sie ihrer inneren Stimme gefolgt sind und sich nicht haben entmutigen lassen von schwierigen Rahmenbedingungen. Sie alle haben die Welt ein kleines Stück verändert – und das ist genau das, was die BILDUNGSFRAUEN in meinem Podcast auch tun. Mittlerweile gibt es verschiedene Bände in dieser Reihe, die ich alle uneingeschränkt empfehlen kann!

Für Frauen, die verletzlich und stark zugleich sind

Eine Frau, die mich wirklich bewegt und prägt mit ihren Büchern, ist Brené Brown. Ihre Forschungen über das ausgesprochen unangenehme Gefühl der Scham, die damit verbundenen Abwehrmechanismen und wie diese unsere Kommunikation und unsere Beziehungen beeinflussen, sind die Basis für ihr Buch „Verletzlichkeit macht stark“*.

Im Kern geht es in diesem Buch darum, zu kultivieren, dass es ok ist, authentisch zu sein – mit all seinen vermeintlichen Ecken und Kanten, die man selbst so gerne verstecken möchte, um im Außen eine vermeintlich bessere Version seiner selbst zu sein. Auch für BILDUNGSFRAUEN finden sich hier viele Anregungen. Die Erkenntnis, dass Lernen per se ein verletzlicher Prozess ist, hat mich inspiriert: Natürlich bin ich als Lernende im Lernprozess verletzlich, denn ich bin unsicher, muss eingestehen, dass ich etwas nicht weiß, dass ich an diesem Punkt „nicht genug“ bin.

Für mich als Lehrende bedeutet das im Umkehrschluss: Ich muss eine Lernatmosphäre, eine Beziehung zu meinen Lernenden gestalten, in denen sie sich wohl und sicher fühlen, um sich öffnen zu können in der Unsicherheit des Lernprozesses.

Bildung in diesem Sinne ist in erster Linie Beziehung, erst dann können Wissensvermittlung und Kompetenzerwerb gelingen.

*P.S. Meine Buchempfehlungen sind Affiliatelinks. So kann ich meinen Blog zumindest ein bißchen refinanzieren.

Danke an Canva für die Bilder.