Selbstbestimmt Leben mit entzündlichem Rheuma
An einer chronischen Erkrankung zu leiden, stellt eine große Lernherausforderung im Leben eines Menschen dar. Idealerweise fühlt man sich medizinisch gut betreut. Zugleich stellen sich häufig viele Fragen zur Lebensgestaltung und zur Zukunftsplanung, für die es Informationen, Austausch und Begleitung braucht. Insbesondere für Frauen stellen sich zwischen Kinderwunsch und Menopause noch weitere Fragen. In genau diesem spannenden Feld ist Bildungsfrau Dr. Anna Maier mit „frauenrheuma“ aktiv.
Im Hauptberuf ist Dr. Anna Maier Oberärztin an einer Fachklinik für Rheumatologie. Damit ist sie einer Leidenschaft gefolgt, die sie bereits als Kind für sich entdeckt hat:
„Ich habe schon im Alter von sechs Jahren gewusst, dass ich Internistin werde.“
Dass sie sich auf Rheumatologie spezialisieren wird, hat sie anfangs für sich ausgeschlossen. Doch schließlich hat genau diese komplexe chronische Erkrankung sie in ihren Bann gezogen und sie arbeitet mit Begeisterung daran, Menschen ein schmerzfreies Leben zu ermöglichen. Dabei ist ihr immer wieder aufgefallen, dass die Ressource Zeit in der Behandlung und Begleitung von Erkrankten zu kurz kommt.
Nach längeren Überlegungen hat sie dann einen neuen Kanal für sich gefunden – Instagram. Als „RheumaDoc Anna“ hat sie mit ihrem Kanal „frauenrheuma“ in diesem sozialen Netzwerk eine Community aufgebaut, die Frauen mit entzündlichem Rheuma in verschiedenen Lebenssituationen gezielt informiert und zusammenbringt:
„Ich arbeite auf Instagram nicht als Ärztin. Ich kläre über ein gesundheitsförderndes Leben auf.“
Ihr Ziel ist es, dass betroffene Frauen ihr Leben selbstbestimmt und im Einklang mit der Erkrankung gestalten können. Themen wie Kinderwunsch und Menopause werden hier ebenso thematisiert wie auch die die förderlichen Auswirkungen von Bewegung und gesunder Ernährung.
In ihrer langjährigen Berufslaufbahn hat sie immer wieder festgestellt:
„Die meisten Menschen mit entzündlichem Rheuma wollen ohne Medikamente leben. Die Medizin hingegen ist oft auf Medikamente fixiert. Da prallen zwei Welten aufeinander!“
Zum einen fehlt im eng getakteten Gesundheitssystem die Zeit für ausführliche Beratung, zum anderen fehlt es bisweilen auch am entsprechenden Fachwissen. Denn ein gesundheitsförderlicher Lebensstil braucht einen ganzheitlichen Blick auf individuelle Lebenslagen. Und Lebensstiländerungen brauchen eine längerfristige Begleitung, die oft einem Coaching gleicht. Schließlich benötigen erkrankte Menschen vielfältiges Wissen, um ihr Leben trotz allem gut gestalten zu können.
Bildungsfrau Dr. Anna Maier ist überzeugt, dass sich ihr Engagement an dieser Stelle lohnt:
„Rheumaerkrankungen haben eine hohe sozioökonomische Last für die einzelnen Person und für die Gesellschaft. Je besser Betroffene informiert sind, umso besser ist es für alle.“
Sie freut sich für jede Person, deren Leben sich durch den Zugang zu ganzheitlichen Fachinformationen verbessert. Und sie schildert auch eindrücklich, welche Situationen sie persönlich bewegen und motivieren: wie z.B. der Fall einer jungen Mutter, die aus Unsicherheit während der Schwangerschaft ihre Medikamente abgesetzt hat und nach der Entbindung von einem solch heftigen Rheuma-Schub überrollt wurde, dass sie ihr Baby nicht selbst versorgen konnte.
Durch die Weitergabe von Informationen können solche Entwicklungen verhindert werden. Deshalb versteht sie ihre Aufgabe als „RheumaDoc Anna“ auch darin, Ängste abzubauen und zugleich auch zu konfrontieren:
„Ich zeige, was nicht im Beipackzettel steht, was für Folgen ein unbehandeltes Rheuma hat und wie wir sie abwenden. Damit Menschen sich informiert entscheiden können“
Sie nimmt ihre Follower*innen mit durch ihren Klinikalltag, informiert über Spritzen, über Wechselwirkungen und Begleiterscheinungen, greift Fragen der Community auf und teilt ihr gesamtes Wissen. Und zugleich freut sich Bildungsfrau Dr. Anna Maier über jede erkrankte Person, die ihr Leben so gestalten kann, dass das Rheuma nur noch eine Nebenrolle spielt.